Augustin Roitinger, der Moar in Einberg (1909 – 1982)
Neben seiner Tätigkeit als Bauer stellte er sich auch öffentlichen und kulturellen Aufgaben zur Verfügung und war weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt als Mundartdichter und Mundartinterpret.
In seinen Gedichten kommen seine Liebe zum Bauernstand und zur Heimat zum Ausdruck. In Buchform erschienen: „Hintern Pfluag“.
Er war Ehrenringträger der Gemeinde Weibern, Konsulent der oÖ. Landesregierung, Träger des Silbernen Ehrenkreuzes und der Stelzhamerplakette des Stelzhamerbundes.

I bi a Baur und tua gern dichtn.
Es hand wohl ned weit her de Gschichtn.
Aber des Dichtn is a so a Sach,
de mir oft wirkli Sorign macht.

Hätt i amol was Gscheids in mir,
glang um an Bleistift und Papier.
Ehwenn i d’ Augnglas affidruck,
is da Reim davon und kimmt nimma zruck.

I hätt des Dichtn scho probiert,
alloan, wo’s gar neamt hecht und siacht.
Vü Platz gibts in an Baunhaus
zan Dichtn und oft wird nix draus.

Und wann i dicht in Troadfeld daußt,
wo duri d’Häum da Wind leicht saust,
koa Ehan noagt si wegn man Gsang
und wachsnd weiter, Gott sei Dank.

Probierad ig’s aft daußt in Wald
da losnd ma de Bam zua, jung und alt.
Oisana losns, dick und dinn,
i fragads oft um was und wiar nix in.

Und wann i dicht daußt af da Wies,
wo Halm und Blüah schen zeidi is,
de Bleamal moand: „Wos soid des sein,
mia warnd so schen, dir fallt nix ein?

Mir ham schon Ghülfn af da Wies,
de ’s kinnand, wanns eahn lusti is,
da miassast hoid so Vogerl fragn,
vo dean kannst an Antwort habm.“

Liabe Vogerl, glaubts mas wohl,
mei Kopf war ganz mit Verserl voll.
Es hats so liab, es hats so kloan,
sagts mas, wia sollt i ban Dichtn toan?

Da singt a Amsel drinter grad:
Pass af, i gib da heint an Rat:
Wannst gar ned woaßt oft aus und ein,
da wirds halt do am bessern sein,

Du lost heit af man guatn Rat,
der nu an jedn gholfm hat.
Fangst ’s Dichtn an in Gottsnam,
aft schrein de ganzn Gschöpfa zsamm:
„a Wannst a klona Dichter bist,
heint hast den richtign Reim dawischt.“

Drum dicht i iatzt in Gottsnam,
da bring i schier am mehrern zsamm,
weilst halt do den bessern Zualaf hast,
wann di da Herrigott ned ganz valasst.