Andreas Stahrl
Der Abt des Stifts Lambach Cölestin Baumgartner und der Bürgermeister, Landtags- und Reichsratsabgeordnete
Johann Roitinger aus Weibern (Schalböck aus Niederndorf) hatten die Vision, eine Zubringerbahn von Haag am Hausruck nach Lambach zu errichten, um einen Anschluss an die Westbahn (damals Kaiserin Elisabeth-Bahn „LIES“) zu schaffen. Mit der Eröffnung der Lokalbahn am 22. Juli 1901 wurde diese Vision Wirklichkeit.
Die HAAGER LIES trug zur Ansiedelung zahlreicher Wirtschaftsbetriebe, zur Versorgung des „Landl“ mit Gütern aller Art und zur schnellen Beförderung von Personen bei. 1928 beförderte die „Haager Lies“ 130.000 Personen und 32.000 Tonnen Güter pro Jahr.
Ausgelöst durch die Weltwirtschaftskrise trat die Lokalbahn AG am 1. Jänner 1930 in Liquidation und wurde den Österreichischen Bundesbahnen angegliedert.
Die Fa. Stern & Hafferl elektrifizierte die Strecke mit 750 Volt Gleichspannung und übernahm die Betriebsführung. Dadurch wurden die Betriebskosten gesenkt und eine drohende Einstellung verhindert.
Während des 2. Weltkrieges und kurz danach wurden Spitzenwerte von 400.000 bis 640.000 Personen im Jahr befördert. Der Güterverkehr entwickelte sich bis 1985 sehr gut und kam auf knapp 70.000 Tonnen Güter im Jahr. Der Personenverkehr sank aufgrund des zunehmenden Individualverkehrs auf knapp 60.000 Personen.
Im Jahr 1979 wurde die ARGE Haager-Lies gegründet. Durch den Ankauf von 120 km/h schnellen Zweisystem-Triebwägen wurde die Weiterführung des Triebwagenlaufs bis Wels realisiert.
Die Zahl der beförderten Personen stieg innerhalb von 2 Jahren auf 140.000. Der Güterverkehr ging jedoch aufgrund staatlicher Förderung des Transportes auf der Straße ab diesem Zeitpunkt stark zurück.
Der Ausbau der Westbahn zur Hochleistungsbahn hatte massive Folgen. ÖBB und Land OÖ waren nicht bereit, einen Umbau an der Einbindungsstelle zu finanzieren.
Sämtliche Bemühungen der ARGE, eine Regionalstadtbahn nach Linz zu verwirk-
lichen, scheiterten. Am 13. 12. 2009 wurde die Lokalbahn stillgelegt.