Maria Anna Berger

In einer Urkunde der Herrschaft Köppach (bei Atzbach) wird 1673 erstmals ein „Mihlner zw Hinterleithen“ erwähnt. Die Mühle zu Hinterleithen befand sich dann für längere Zeit unter der Herrschaft des Kapelleramts Gmunden (Schloss Mühlwang) und später des Schlosses Gröming.

Bei der Mühle waren eine 1878 erbaute Brettersäge, die ein großes Sägeblatt hatte, mit dem große und schwere Bloche geschnitten werden konnten, und ein alter, 1821 renovierter Ölstampf. (Bereits 1642 wurde Leinöl in einer Ölgrube gestampft.)

Die Mühle hatte zwei deutsche Gänge, einen Walzstuhl und einen Franzosen
(Walze mit zwei hochwertigen Mühlsteinen aus Quarz). Das Gefälle betrug 4,41m. Im Jahre 1853 und 1877 brannte die Mühle ab.

Die Mühle z’ Hinterleiten war auch eine Schwarzbäckerei. Schwarzbäcker waren Müller, denen durch ein Patent der Kaiserin Maria Theresia erlaubt war, Schwarzbrot oder Hausbrot zu erzeugen und zu verkaufen. Während des 2. Weltkrieges wurden die Müllerleute ständig wegen der Schwarzbäckerei angezeigt. Der damalige Ortgruppenleiter Wiesner wollte alle drei Monate die Schwarzbäckerei schließen, der damalige Müller konnte dies aber immer wieder verhindern.

1960 wurden die Mühle und die Schwarzbäckerei wegen fehlender Arbeitskräfte stillgelegt, in die Landwirtschaft wurde investiert.

Die Hochwasser der Trattnach setzten der Mühle immer wieder schwer zu. 1880 war zum Beispiel ein so starkes Hochwasser, dass die Kühe im Stall bis zu den Eutern im Wasser standen.

Daher wurde 1976 beschlossen, ein Rückhaltebecken und einen Hochwasserdamm zu errichten, beim dem 5 bis 6 Joch Grund des Müllner z’ Hinterleithen benötigt wurden. Nach einem verheerenden Hochwasser, bei dem das Wasser wie eine 1,5 m hohen Walze daherschoss, trafen die Müllnerleute die für sie schwere Entscheidung zur Grundveräußerung und stimmten dem Bauprojekt zu.

Durch den erbauten Hochwasserdamm besteht für die Gebäude heute keine Gefahr mehr.

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